Ausgangslage
So wurde getestet: das Setup.
Der Hörtest des Accuphase E-380 wurde mit folgenden Komponenten durchgeführt:
- Quelle: Naim Streamer NDX 2.
- Lautsprecher: ExxeptionAudio 25.
- Abkoppler: 7x Sets OptimizeAudio "Smoothspikes"
(unter NDX2, E-380, zwei pro Lautsprecher, Netzfilter). - Netzfilter: OptimizeAudio, Modell 2x3.
- Netzkabel: 2x OptimizeAudio Hyb27 (für NDX2 & E-380).
- Verbindungskabel: OptimizeAudio Hybrid Analog Stereo.
- Lautsprecherkabel: OptimizeAudio Hyb27.
- Ethernet-Kit von OptimizeAudio.
- Antismog-Kur von OptimizeAudio bei alle Gerätschaften und Kabel.
- Raumakustik: 5 Sets von OptimizeAudio Antiresonatoren.
Details zum OptimizeAudio Zubehör finden Sie hier.
E-380 VS. Vorgängermodelle
Der Accuphase-Klang entwickelt sich weiter.
Bereits an den ersten Noten ist erkennbar, dass Accuphase mit dem neuen E-380 klanglich eine neue Richtung eingeschlagen hat. Dort, wo früher alles eher rund, beinahe schüchtern und zurückhaltend in der Wiedergabe war, kontrastiert der neue E-380 mit einem vollen und farbenfrohen Klang. Besonders in der Intensität und der ausgeprägteren Artikulation im Musikgeschehen, sowie dem größeren Dynamikumfang hebt sich das Gerät deutlich von seinen Vorgängern ab.
Diese neuen Klang-Eigenschaften sind auch bei anderen aktuellen Modellen auffindbar. Der Test mit dem Verstärker A-75 der Marke zeigte ähnliche Ergebnisse: mehr Wucht, präzisere Musik-Konturen, sowie mehr Halt & Kraft sind typisch für diese neue Accuphase-Generation. Wenn wir diese neue Entwicklung auf nur eine Eigenschaft reduzieren müssten, dann wäre es der deutlich ausgeprägtere Klangkontrast.
Fazit: der Accuphase E-380 verfügt über weitaus mehr Charakter als seine Vorgänger. Dadurch geht die Marke das Risiko ein, seine konservativen Anhänger zu verunsichern, wir sind jedoch der Meinung, dass diese Veränderung einen positiven Beitrag zur absoluten Livehaftigkeit einer Aufnahme leistet.
Der neue Accuphase-Klang
Was sich geändert hat.
Der Bass wird definierter, greifbarer, dunkler und gewinnt an Tiefe und Gewicht. Auch ist alles nuancenreicher. So ist es möglich, die - oftmals - eintönigen Melodielinien in dem Frequenzbereich besser zu folgen. Kurzum: der neue E-380 ist hier dem E-650 - dem beindruckenden grossen Bruder (Class-A) - sehr ähnlich. Ein großes Kompliment !
Auch im Mitteltonbereich hört sich der Intensitätsgewinn sofort. Frauenstimmen werden dadurch noch realistischer. Die Atmung, die Artikulation, die ganze körperliche Anstrengung, um dem Publikum die Emotion einer Interpretation zu vermitteln, kommt klar und deutlich zum Vorschein, mit viel Natürlichkeit.
Bei den hohen Frequenzen fällt die höhere Auflösung ins Ohr, da sich Accuphase in diesem Klang-Aspekt bisher eher zurückhaltend zeigte. Der neue E-380 bietet hier ein klareres und schärferes Klangbild. Das ist ein Schritt in die gute Richtung, denn Schärfe und Finesse - wenn diese solche Eleganz haben - sind ein integraler Bestandteil von sehr hochwertigem Klang.
Kurzfassung
In Yokohama findet ein Generationswechsel statt...
Tradition und Evolution sind nicht unbedingt ein Widerspruch. Im Land der aufgehenden Sonne wurde dies gut verstanden.
Obwohl Accuphase ein Unternehmen bleibt, welches sehr traditionelle Werte pflegt & schätzt, hindert es die Firma nicht daran, uns mit einem Gerät wie dem E-380 zu beglücken, das sowohl die reiche Vergangenheit der Marke respektiert, wie auch dem High-End-Klang - wie er heute interpretiert werden kann - Tribut zollt.
Wäre der E-380 ein Wein, dann ist dieser definitiv als guter Jahrgang zu klassifizieren. Auch wenn er nicht den letzten Grad an Souveränität seines teuereren Bruders E-650 erreicht. Der Unterschied zwischen den Beiden nimmt allerdings klar ab.